Zug/gang — Tracks and Traces at the Train Station

Group exhibition, curated by Natalia Irina Roman

EN – ‘Zug/gang’, is an adaptation of the German word for ‘access’. The precursory ‘zug’ – ‘train’ in German – has been separated from the second half of the word. The exhibition ‘ZUGANG: Tracks and Traces at the Train Station’ renews access to the former train station, Herzberg-West (Elster) station, in Brandenburg. Ten international interdisciplinary students and young professionals have installed art works and installations across rooms on the first floor of the former Herzberg station. These works trace different aspects of the railway context and consider things that the artists have seen on and around trains during their time in Berlin, made possible by teaching and by art cooperations with railway companies. These observations have been translated into the works in this exhibition.

The exhibition and a coinciding show, ‘Fensterreise’, (‘Window Journeys’) at the control post on the platform at Spichernstraße U-Bahn station, are what has come out of the Berlin Summer University of the Arts class ‘Art and Train: A class about art in the railway context’, orchestrated and curated by Natalia Irina Roman – city researcher, artist, and curator. Over the course of ten days the participants have undertaken field research, theoretical discussions, met with railway employees and local citizens, travelled to and from their destinations by train, and documented their travel which has been translated here into works of art.

DE – Die Ausstellung „ZUG/GANG: Bahnhofsspuren“ eröffnet den Zugang zum ehemaligen Bahnhof Herzberg-West (Elster) in Brandenburg aufs Neue. Zehn internationale, interdisziplinäre Studierende und junge Fachleute haben Kunstwerke und Installationen in den Räumen des ersten Stocks des ehemaligen Bahnhofs Herzberg eingerichtet. Diese Arbeiten spüren verschiedenen Aspekten des Eisenbahnkontextes nach und befassen sich mit Beobachtungen, die die Künstler*innen während ihrer Zeit in Berlin in und um Züge gemacht haben. Diese Beobachtungen wurden durch Lehre und Kunstkooperationen mit Eisenbahnunternehmen ermöglicht und in die ausgestellten Werke übersetzt.

Die Ausstellung und die parallel dazu stattfindende Show „Fensterreise” am Stellwerk auf dem Bahnsteig der U-Bahn-Station Spichernstraße sind das Ergebnis der Klasse „Art and Train: A class about art in the railway context” der Berlin Summer University of the Arts, geleitet und kuratiert von Natalia Irina Roman – Stadtforscherin, Künstlerin und Kuratorin. Im Verlauf von zehn Tagen haben die Teilnehmenden Feldforschung betrieben, theoretische Diskussionen geführt, sich mit Bahnmitarbeitenden und lokalen Bürger*innen getroffen, sind mit dem Zug zu ihren Zielen gereist und haben ihre Reisen dokumentiert, welche hier in Kunstwerke übersetzt wurden.

Marly Gootzen (NL)

Longing for… (2024)

Cardboard, paint, ink

EN – The train and the tracks carry the stories of countless travelers and symbolizes adventure and many dreams. As newcomers bring their expectations and plans, a glance along the railway, the beating heart of the city, reveals the new and different world. Here you can see long rows of houses strung together. Uniform in shape on the outside, and on the inside filled with personal belongings which as the residents enter, slowly but surely transform them back into individuals and offer a warm welcome.

This work invites the visitor to participate, to step out of their daily life, and like the urban newcomer’s dream embark on an imaginary journey with destination “boxing gallery.”

Marly Gootzen lives and works in Tilburg, The Netherlands. She uses sustainable materials and reflects with her work on the world we create.

DE – Der Zug und die Schienen tragen die Geschichten unzähliger Reisender und stehen für Abenteuer und viele Träume. Während Neuankömmlinge ihre Erwartungen und Pläne mitbringen, offenbart ein Blick entlang der Eisenbahnlinie, dem pulsierenden Herzen der Stadt, und der neuen anderen Welt. Hier stehen lange Reihen von Häusern, die aneinander gereiht sind. Von außen einheitlich in der Form, im Inneren gefüllt mit Gegenständen, die die Bewohner beim Eintreten langsam aber sicher wieder zu Individuen umformen und ein herzliches Willkommen heizen.

Dieses Werk lädt den Besucher ein, teilzunehmen. Um aus dem täglichen Leben auszutreten und wie der Urban Neuankömmling zu träumen und seine eigen imaginäre Reise mit dem Ziel „Boxing Gallery“ zu unternehmen.

Marly Gootzen lebt und arbeitet in Tilburg, die Niederlande. Sie verwendet nachhaltige Materialien und reflektiert mit ihrer Arbeit auf die Urban Welt.

Ava Dennis (US)

The Land is Hospitable and We are Threaded (2024)

Mixed media, cyanotype print, inkjet print

EN – Throughout my journeys, I kept noticing how nature and the railways were interacting. They were in communion, they have a symbiotic relationship. One does not exist without the other. I chose to bring that nature into this space, sourcing plant material from around the station in Herzberg. These cyanotypes were made by exposing the paper to the sun. In this way, I am bringing warmth and light into the room as well as the nature that already exists outside of this space. I collected these bugs from around the station as well as from the interlocking towers we visited. I wanted to honor the beings that have found a home here, and to thank them for taking care of these spaces while they were uninhabited by people. We tend to view technology and man made systems as divorced from nature, but I believe we are all connected. Like the veins in our bodies that sustain our biological processes, railways connect us to one another. I used the red strings to illustrate this and remind us of this connection. Despite the advances we make – such as digitizing signals that render interlocking towers obsolete – nature will always find a use for these spaces and return to it.

DE – Auf meinen Reisen bemerkte ich immer wieder, wie die Natur und die Eisenbahnen miteinander interagieren. Sie stehen in einer Art Gemeinschaft, sie haben eine symbiotische Beziehung. Das eine existiert nicht ohne das andere. Ich habe mich entschieden, die Natur in diesen Raum zu holen und habe Pflanzenmaterial aus der Umgebung des Bahnhofs in Herzberg gesammelt. Diese Cyanotypien entstanden, indem das Papier dem Sonnenlicht ausgesetzt wurde. Auf diese Weise bringe ich Wärme und Licht in den Raum sowie die Natur, die außerhalb dieses Raumes bereits existiert. Diese Insekten habe ich in der Umgebung des Bahnhofs sowie in den Stellwerken, die wir besucht haben, gesammelt. Ich wollte die Lebewesen ehren, die hier ein Zuhause gefunden haben, und ihnen danken, dass sie sich um diese Orte gekümmert haben, während sie von Menschen unbewohnt waren. Wir neigen dazu, Technologie und von Menschen geschaffene Systeme als losgelöst von der Natur zu betrachten, aber ich glaube, dass wir alle miteinander verbunden sind. Wie die Adern in unserem Körper, die unsere biologischen Prozesse aufrechterhalten, verbinden uns die Eisenbahnen miteinander. Ich habe die roten Fäden verwendet, um dies darzustellen und uns an diese Verbindung zu erinnern. Trotz der Fortschritte, die wir machen – wie das Digitalisieren von Signalen, das Stellwerke überflüssig macht – wird die Natur immer einen Nutzen für diese Orte finden und dorthin zurückkehren.

Koko Odashima-Parker (GB)

Traceways (2024)

Tracing paper, pencil, cloth paper, chalk marker

EN – ‘Traceways’ is an exploration of lines, lights and layers. As I travelled through Berlin to Herzberg, I was drawn to the shapes and outlines I saw; my eyes tracing over the outlines of the train seats or seeking out the shadows and lights flickering across the carriage floor as sunlight filters through passing structures. The beauty in these ordinary occurrences was something I wanted to capture; and through methods of ‘continuous line drawing’ and ‘blind drawing’ I created multilayered line-work that reflect the everyday sights of the train in a new perspective.

In this space, you will find the layered drawings as well suspended sheets of varying transparent material. Walk within the space and see the changing shapes; use your eyes to trace the lines. Immerse yourself and think of the trains you take. Within the room, I invite you to draw what you see out of the window – is there a passing train or an empty train track. Use methods such as ‘continuous line drawing’ or ‘blind drawing’ to draw what your eyes trace.

DE – „Traceways” ist eine Erkundung von Linien, Lichtern und Schichten. Als ich durch Berlin nach Herzberg reiste, wurde ich von den Formen und Umrissen angezogen, die ich sah; meine Augen verfolgten die Umrisse der Zugsitze oder suchten nach den Schatten und Lichtern, die über den Waggonboden flackerten, während das Sonnenlicht durch vorbeiziehende Strukturen fiel. Die Schönheit dieser alltäglichen Ereignisse wollte ich einfangen; und mit den Methoden „kontinuierliches Strichzeichnen“ und „Blindzeichnen“ schuf ich mehrschichtige Strichzeichnungen, die die alltäglichen Anblicke des Zuges aus einer neuen Perspektive widerspiegeln.

In diesem Raum finden Sie die geschichteten Zeichnungen sowie aufgehängte Blätter aus unterschiedlich transparentem Material. Gehen Sie durch den Raum und sehen Sie die wechselnden Formen; verfolgen Sie die Linien mit Ihren Augen. Tauchen Sie ein und denken Sie an die Züge, die Sie nehmen. Innerhalb des Raums lade ich Sie ein, zu zeichnen, was Sie aus dem Fenster sehen – ist da ein vorbeifahrender Zug oder ein leeres Gleis? Verwenden Sie Methoden wie „kontinuierliches Strichzeichnen“ oder „Blindzeichnen“, um zu zeichnen, was Ihre Augen verfolgen.

Claudia Aragon (PE)

Exploring the chaos (2024)

Mirror adhesive film on plywood, iridescent adhesive film on plywood, black fabric, video and pictures cut and glued on wall

EN – “Sé que algunas piezas no encajarán jamás, te aseguro que mal puestas pueden funcionar” — Ingrediente – Babasónicos

This work explores how chaos can be freeing and soothing, showing how the absence of structure encourages exploration, where “imperfections” are not seen as mistakes and how that enables us to experience more of life.

First, an arch cut in two by a wall allows unique light to enter, reflecting the passage of time and renovations. The journey continues in the next room with a video from Berlin to Herzberg by train, showing how reflection blends together elements that are juxtaposed in an everyday context in a chaotic yet harmonious way. The experience ends with a window framing the landscape of Herzberg, along with a collage that transforms local elements into floral forms.

DE – “Sé que algunas piezas no encajarán jamás, te aseguro que mal puestas pueden funcionar” — Ingrediente – Babasónicos

Dieses Werk erforscht, wie Chaos befreiend und beruhigend sein kann, indem es zeigt, wie das Fehlen von Struktur zur Erkundung einlädt, wo „Unvollkommenheiten“ nicht als Fehler betrachtet werden und wie das uns ermöglicht, mehr vom Leben zu erleben.

Zuerst lässt ein Fenster in Form eines Bogens, das durch eine neue, gerade Wand in den aktuellen Renovierungen des Gebäudes geschnitten wurde, einzigartiges Licht eintreten und spiegelt den Verlauf der Zeit und Renovierungen wider. Die Reise setzt sich im nächsten Raum mit einem Video von Berlin nach Herzberg im Zug fort, das zeigt, wie Spiegelungen Elemente, die im Alltagskontext gegensätzlich sind, auf chaotische, aber harmonische Weise miteinander verbinden. Das Erlebnis endet mit einem Fenster, das die Landschaft von Herzberg einfängt, und wird begleitet von einem Collage, die lokale Elemente in florale Formen verwandelt

Bryan Lei (US)

Laminate (2024)

Mixed media

EN – Echoes of the past are all around us. Whether they intend to or not, each generation makes their mark, adding their layer to the world before passing it on to the next. The objects we touch and the spaces we inhabit change with the next cycle. In Herzberg, it doesn’t take much digging to unearth these multiple layers of times past. Spalls in the walls expose mortar and brick. Fissured wallpapers and paints overlap with each other. Pasted stickers decorate the room. Each reveals traces of old hands, shining a light on those that used to inhabit this space, whether it be builders or DB employees. What were their everyday lives like? What did they find beautiful, what did they find boring? What stories have we lost, what thoughts have dissipated?

What can we add to the tapestry before passing it to new hands, and what does it say about us?

DE – Überall um uns herum gibt es Echos der Vergangenheit. Ob beabsichtigt oder nicht, jede Generation hinterlässt ihre Spuren und fügt ihre Schicht der Welt hinzu, bevor sie sie an die nächste weitergibt. Die Objekte, die wir berühren, und die Räume, die wir bewohnen, verändern sich mit dem nächsten Zyklus. In Herzberg braucht man nicht viel zu graben, um diese vielen Schichten vergangener Zeiten freizulegen. Abplatzungen in den Wänden legen Mörtel und Ziegel frei. Rissige Tapeten und Farbschichten überlagern sich. Aufgeklebte Sticker schmücken den Raum. Jeder dieser Hinweise zeigt Spuren alter Hände und wirft Licht auf diejenigen, die diesen Raum einst bewohnten, sei es Bauarbeiter oder DB-Mitarbeitende. Wie sah ihr Alltag aus? Was fanden sie schön, was langweilig? Welche Geschichten haben wir verloren, welche Gedanken sind verflogen?

Was können wir dem Geflecht hinzufügen, bevor wir es an neue Hände übergeben, und was sagt das über uns aus?

Ania Rok (PL)

The heart is open (2024)

Fabric, feelings, sound

EN – I got off the train in Herzberg on a cold September day and felt grateful for the warmth of the people that welcomed us here. Can the station become once again a heart of this community? Come inside and listen to its heartbeat. This space is best experienced alone. Sometimes we need a space for ourselves before we can share space with others.

DE – Als ich an einem kalten Septembertag in Herzberg aus dem Zug stieg, war ich dankbar für die Herzlichkeit der Menschen, die uns hier willkommen hießen. Kann der Bahnhof wieder zum Herzen dieser Gemeinde werden? Treten Sie ein und lauschen Sie dem Herzschlag. Diesen Raum erlebt man am besten allein. Manchmal brauchen wir einen Raum für uns selbst, bevor wir ihn mit anderen teilen können.

Aurora Headlam-Brown (GB)

Series (Naweed Zahed), Kiefer Bäume Tree, U Bahn Seat 1, Untitled (Composites) and U Bahn Seat 2 (2024)

Framed photographs in six parts, cardboard tube, glue, tape, gouache paint, coal, coal and pencil on printed paper

EN – Bringing the outside in — stories heard and things observed on train journeys — fastigiate trees seen through the window on the way to Herzberg, Brandenburg, and information disseminated by everyone at, and visitors to Herzberg-West Station.

With this ensued a want to connect these things and create continuity between the rooms on the first floor space of the station; the arrangements of coal which appear in two rooms, the cardboard poles stretching through a doorway (which recall columnar trees), framed photographs of a Hazenberger and his family on train journeys, and composite drawings of different features of the tracks and trains in Berlin, spotted during the course of this program. These all aim to create different types of connections and a flow through the room.

Architectural features of Herzberg-West Station and sensitivity to this has also been considered.

DE – Das Außen nach innen bringen – Geschichten, die auf Zugreisen gehört wurden, und Dinge, die beobachtet wurden – fastigiierte Bäume, die durch das Fenster auf dem Weg nach Herzberg, Brandenburg, gesehen wurden, und Informationen, die von allen am und Besuchern des Bahnhofs Herzberg-West weitergegeben wurden.

Daraus entstand der Wunsch, diese Elemente miteinander zu verbinden und eine Kontinuität zwischen den Räumen im ersten Stock des Bahnhofs zu schaffen: die Anordnungen von Kohle, die in zwei Räumen erscheinen, die durch eine Tür gespannte Pappstangen (die an säulenartige Bäume erinnern), gerahmte Fotografien eines Hazenbergers und seiner Familie auf Zugreisen sowie zusammengesetzte Zeichnungen verschiedener Merkmale von Gleisen und Zügen in Berlin, die während des Programms entdeckt wurden. All dies zielt darauf ab, verschiedene Verbindungen und einen Fluss durch die Räume zu schaffen.

Auch die architektonischen Merkmale des Bahnhofs Herzberg-West und die Sensibilität dafür wurden berücksichtigt.

Melina Parchami (IR)

Rail and Tales (2024)

Oil paintings on wall

EN – I had never set foot on a train before, and the world of rail travel was a mystery to me. That changed when I embarked on my first train journey in Berlin. As the train rumbled along the tracks, I met fellow passengers whose lives were intricately woven with the rhythm of the railway. Each person I encountered had a unique story, and through their tales, I gained a new perspective on life.

The painting on the wall is a reflection of this journey. It captures not just the physical experience of traveling by train, but also the emotions and imagination it stirred within me. In this artwork, you can see the essence of human connection and the passage of time. We board the train with our hopes and dreams, and as we travel, our stories merge with the tracks, becoming part of the endless journey, eventually fading into the horizon.

This painting is my tribute to the lives and stories that travel alongside us, reminding us that every journey, no matter how brief, leaves an indelible mark on the tapestry of time.

DE – Ich hatte zuvor nie einen Fuß in einen Zug gesetzt, und die Welt des Bahnreisens war mir ein Rätsel. Das änderte sich, als ich meine erste Zugreise in Berlin antrat. Während der Zug über die Gleise ratterte, traf ich Mitreisende, deren Leben eng mit dem Rhythmus der Eisenbahn verflochten war. Jede Person, die ich traf, hatte eine einzigartige Geschichte, und durch ihre Erzählungen gewann ich eine neue Perspektive auf das Leben.

Das Gemälde an der Wand spiegelt diese Reise wider. Es fängt nicht nur die physische Erfahrung des Zugreisens ein, sondern auch die Emotionen und die Vorstellungskraft, die es in mir geweckt hat. In diesem Kunstwerk sieht man das Wesen menschlicher Verbindung und den Verlauf der Zeit. Wir besteigen den Zug mit unseren Hoffnungen und Träumen, und während wir reisen, verschmelzen unsere Geschichten mit den Gleisen und werden Teil der endlosen Reise, die schließlich am Horizont verblasst.

Dieses Gemälde ist meine Hommage an die Leben und Geschichten, die uns auf unseren Reisen begleiten. Es erinnert uns daran, dass jede Reise, egal wie kurz, einen unauslöschlichen Abdruck im Gewebe der Zeit hinterlässt.

Sascha Vonk (NL)

Ode to Railway Green (2024)

Wool

EN – What color do we associate with the railroads? In Holland, we have striking yellow and blue trains. The ICE’s in Germany are grey and red. A color that I found in Berlin’s railways is this green grey color.

I wanted to use this small space to put this color on a podium using a crochet technique called ‘track’ stitch on an enlarged yarn. Using the train also as my working location, I used my body as my crochet hook and by doing so created a soft and malleable version of the rail tracks in contrast with the hard and decaying state of the room.

I like that people feel comfortable enough on public transport to take their textile hobbies such as knitting or crochet with them, and as a fellow hobbyist I always feel an instant connection to the person doing so.

DE – Welche Farbe assoziieren wir mit den Eisenbahnen? In Holland haben wir auffällige gelbe und blaue Züge. Die ICEs in Deutschland sind grau und rot. Eine Farbe, die ich in den Berliner Eisenbahnen gefunden habe, ist dieser grüngraue Farbton.

Ich wollte diesen kleinen Raum nutzen, um diese Farbe auf ein Podest zu bringen, indem ich eine Häkeltechnik namens „Schienenstich“ auf einem vergrößerten Garn verwendete. Da der Zug auch mein Arbeitsplatz war, benutzte ich meinen Körper als Häkelnadel und schuf so eine weiche und formbare Version der Schienen im Kontrast zum harten und verfallenden Zustand des Raums.

Ich mag es, dass sich die Leute in öffentlichen Verkehrsmitteln wohl genug fühlen, um ihre textilen Hobbys wie Stricken oder Häkeln mitzunehmen, und als Hobby-Kollegin fühle ich immer eine unmittelbare Verbindung zu der Person, die dies tut.

Bart Leguijt (NL)

The Room Below, Reflected (2024)

Audio loop (120 mins), fabric, wood, metal, paint, ceramic, clay, plant

EN – For some, a long journey is an exercise in patience while for others it serves as a welcome break, just like this installation. The artist says: “When I arrived to Herzberg on a Sunday, I was struck by its serenity. Silence is something very valuable to me. I wanted to emphasise this quality of Herzberg in my work”.

In this installation, the artist grants us access to a space that usually remains behind closed doors; but you’ll have to wait in anticipation. The sounds you hear in this room come from the electro-mechanical equipment in the room below that is used to ensure a safe passing of trains. This intriguing operation between man and machine is highlighted by the furniture in the room. While the sounds reflect a purely functional environment, the furniture serves to create a comfortable environment for the human operator.

The room downstairs will disappear in the coming years as the operation of signals and switches will be digitised and remotely operated. The artwork serves as a relic of the future, documenting a place which will soon cease to exist.

DE – Für die einen ist eine lange Reise eine Geduldsprobe, für die anderen eine willkommene Unterbrechung des Alltags, so wie diese Installation. Der Künstler sagt: „Als ich an einem Sonntag in Herzberg ankam, war ich von der Stille beeindruckt. Stille ist für mich etwas sehr Wertvolles. Diese Qualität von Herzberg wollte ich in meiner Arbeit hervorheben.”

In dieser Installation gewährt uns der Künstler Zugang zu einem Raum, der normalerweise hinter verschlossenen Türen bleibt. Die Geräusche, die man in diesem Raum hört, stammen von elektromechanischen Geräten im Raum hierunter, die für eine sichere Durchfahrt der Züge sorgen. Dieses Zusammenspiel von Mensch und Maschine wird durch das Mobiliar des Raumes unterstrichen. Während die Geräusche eine rein funktionale Umgebung widerspiegeln, dienen die Möbel dazu, eine komfortable Umgebung für den menschlichen Bediener zu schaffen.

Der Raum im Erdgeschoss wird in den kommenden Jahren verschwinden, da der Betrieb von Signalen und Weichen digitalisiert und ferngesteuert wird. Das Kunstwerk dient als Relikt der Zukunft und dokumentiert einen Ort, den es bald nicht mehr geben wird.

Fensterreise

Collective art work, curated by Natalia Irina Roman

EN – The exhibition Window Journey presents a collective artwork posed as an intervention at the control post on the platform of Spichernstraße U-Bahn station, located on the U9 line. Photographs by international artists have been combined to create an effect of elongated train windows. The work invites reflection on train travel and the railway environment, encouraging viewers to contemplate what we see through train windows on our journeys.

The participating artists—Claudia Aragon, Ava Dennis, Aurora Headlam-Brown, Marly Gootzen, Bart Leguijt, Bryan Lei, Koko Odashima-Parker, Melina Parchami, Ania Rok, and Sascha Vonk—are all part of a class with the Berlin Summer University of the Arts, held on campus at Universität der Künste Berlin, as well as on trains and at various railway spaces, a class created by and taught by Natalia Irina Roman. The exhibition is a cooperation with Berlin UdK and BVG.

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DE – Die Ausstellung Fensterreise präsentiert ein kollektives Kunstwerk, das als Intervention am Kontrollposten auf dem Bahnsteig der U-Bahn-Station Spichernstraße an der U9-Linie inszeniert wurde. Fotografien internationaler Künstler wurden kombiniert, um den Effekt von langgezogenen Zugfenstern zu erzeugen. Die Arbeit lädt dazu ein, über das Reisen mit der Bahn und die Umgebung der Bahnhöfe nachzudenken und regt die Betrachter dazu an, das zu hinterfragen, was wir auf unseren Reisen durch Zugfenster sehen.

Die teilnehmenden KünstlerInnen — Claudia Aragon, Ava Dennis, Aurora Headlam-Brown, Marly Gootzen, Bart Leguijt, Bryan Lei, Koko Odashima-Parker, Melina Parchami, Ania Rok und Sascha Vonk — sind Teil eines Kurses der Berlin Summer University of the Arts, der sowohl auf dem Campus der Universität der Künste Berlin als auch in Zügen und an verschiedenen Bahnorten stattfindet. Der Kurs wurde von Natalia Irina Roman konzipiert und geleitet. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit Berlin UdK und BVG.